Sonntag, 19. August 2018

Zu Gast bei Christian Milkus

Hallo ihr Lieben!
Vor einigen Tagen habe ich Christian Milkus, den Autor von Das Feuer in mir und Der Schatten in mir interviewt. Außerdem ist er mit seinen Büchern in den nächsten Monaten ein Bestandteil unserer Lesechallenge, in der wir seine Fantasywelt näher beleuchten werden ;)

Dies hier ist der erste Part des Interviews, in dem es um Christian Milkus als Autor und seine Erfahrungen geht. Den zweiten Teil zu den Büchern findet ihr *hier*.


Name: Christian Milkus
Beruf: Autor
Genre: Dark Fantasy
Autor seit: 2014
Hobby: Fußball spielen und gucken
Seiten: 


Aus sicheren Quellen weiß ich, dass du an einem Buch ziemlich lange schreibst, aber wann hast du denn deinen ersten Roman begonnen und wie lange plottest du, bevor du mit dem eigentlichen Schreibprozess beginnst?


Chris: So "richtig" zu schreiben begonnen habe ich 2014. Ende 2014 oder Anfang 2015 habe ich dann schon mit meinem ersten Roman "Der Schatten in mir" angefangen.

Wie lange ich plotte, ist schwer zu greifen, da das Plotten so eine Art Parallelwelt ist, die neben meinem normalen Leben abläuft. Z. B. plotte ich seit Kurzem an meinem dritten Roman, aber ich setze mich halt nicht hin und denke drei Stunden am Stück darüber nach, sondern denke immer mal wieder daran, z. B. morgens auf dem Weg zur Arbeit oder abends im Bett, und irgendwie entsteht daraus ein erstes Gerüst. Später plotte ich dann intensiver und forme aus dem Gerüst eine richtige Geschichte. Insgesamt kann dauert das bestimmt so seine 1-2 Monate, je nachdem, wann ich dann wirklich anfange. Jetzt z. B. weiß ich auch noch gar nicht, wann ich dazu komme, den dritten Roman anzufangen



Dann hast du vermutlich auch keine riesige Wand voller Notizen in deinem Wohnzimmer? Schade! Kommt es dabei denn vor, dass du plötzlich eine geniale Idee hast und dann nicht dazu kommst, sie zu notieren? Machst du dir überhaupt viele Notizen?

Chris: Tja, leider nicht. Die Leute denken immer, es sei eine ganz tolle Idee, mir ein Notizbuch zu schenken. Die verwelken dann allerdings unbenutzt in der Schublade
Solange meine Gedankengänge noch unkonkret sind, behalte ich sie nur im Kopf, aber wenn ich dann richtig anfange zu plotten, mache ich mir auch Notizen, sodass zumindest eines meiner vielen Notizbücher genutzt genutzt wird. Die genauere Planung findet dann aber am PC statt, weil ich einzelne Szenen dann immer einfach verschieben kann (würde auf einem Zettel nur Chaos verursachen ), außerdem ist es halt einfacher, wenn man das richtige Programm hat.



Das mit dem Verschieben kann ich gut nachvollziehen! Wirfst du denn beim Schreiben sehr viele Ideen wieder über den Haufen oder verfolgst du sie hartnäckig?

Chris: Allzu hartnäckig zu sein, kann glaube ich ganz schnell in die Hose gehen. Es gibt definitiv ein paar "darlings", also Szenen/Orte/Figuren etc., die vielleicht nicht so gut passen, ich aber trotzdem in der Geschichte lasse, einfach weil ich sie so genial finde Aber das mache ich nur selten. Ich will ja, dass meine Geschichte authentisch und nachvollziehbar ist, außerdem muss sie geil sein und obenbdrein umsetzbar, Daher bin ich bereit, das meiste zu ändern, wenn es sein muss, und in der Realität passiert das LEIDER VIEL ZU OFT Also bei mir ist es tatsächlich so, dass ich ständig alles über den Haufen werfe, was wirklich seeeehr anstrengend und frustrierend sein kann.



Oha, das glaube ich gerne! Liebgewonnenes will man einfach nicht ziehen lassen... Musstest du schonmal ganze Kapitel aus diesem Grund streichen?

Chris: Komplett streichen nie, weil es in den Kapiteln meistens immer etwas gibt, dass ich dann zumindest an anderen Stellen einfließen lassen kann. Aber ich habe schon Hauptfiguren, Nebenfiguren und sehr viele sehr lange Szenen gekillt. Ein Beispiel ist die Konferenz aus "Das Feuer in mir". Diese hatte ich komplett geschrieben, und das auch recht ausführlich. Dort prallen nämlich mehrere Lager aufeinander, und ich habe alle charakterisiert und von allen den Standpunkt klargemacht. Dann habe ich den Fortgang der Diskussion aufgeschrieben, wie sich alles entwickelt etc. und wie es dann halt endet. Im Endeffekt habe ich jedoch gemerkt, dass diese Szene einfach nicht funktioniert, da zu wenig passiert, sie zu sehr aus der Geschichte herausreißt und ich zu viele Wiederholungen machen muss. Daher habe ich die Szene gekillt und später nur von der Konferenz erzählen lassen. Wie aber oben erklärt, haben es einige Aspekte aus der Szene trotzdem noch ins Buch geschafft, nämlich an anderen Stellen



Man will den Leser ja auch nicht zu sehr ablenken.... Was ist denn das unangenehmste, das dir als Autor passiert ist und was das beste?

Chris: Das Beste auf jeden Fall die Veröffentlichung über den Drachenmond Verlag. Dass ein so beliebter Verlag meine Arbeit schätzt und meine Geschichte veröffentlicht, war echt mein absolutes Highlight
Unangenehm: Ich kann nicht ein genaues Ereignis benennen, aber grundsätzlich schlechtes Feedback ist für einen Autor immer sehr hart. Also wenn jemand sagt, mein Buch sei total langweilig und hat es nach 50 Seiten weggelegt, dann kann das schon sehr stark belasten, egal wie viele positive Rückmeldungen man vorher bekommen hatte.


Dein erstes Buch hast du ja selbst verlegt, wie kam es dazu?

Chris: Die beiden größten Faktoren waren Ungeduld und Unsicherheit. Ich hatte so viel Zeit und Energie in dieses Werk gesteckt, dass ich es einfach nur veröffentlichen wollte. Das Manuskript einzusenden, monatelang auf Antworten zu warten, die vielleicht nie kommen, und im schlimmsten Falle niederschmetternde Absagen zu kassieren ... ne, darauf hatte ich keine Lust und habe es dann einfach durchgezogen. Ich bin sowieso ein Mensch, der gerne Dinge selbst in die Hand nimmt und flexibel bleibt, daher war das auch alles okay so.



Sehr cool, haha! Würdest du denn im Nachhinein etwas anders machen?

Chris: Wenn ich nur eine Sache anders machen könnte, dann wäre das der Buchsatz. Da habe ich mir zu wenige Gedanken drum gemacht (Herrje, ich hatte genug andere Sorgen ), was dazu führte, dass mein Buch innen nicht sooo schön aussah. Irgendwann habe ich den Satz geändert, wodurch das Buch etwas dicker und teurer wurde. Jetzt sieht es einigermaßen okay aus, auch wenn man sieht, dass kein Profi am Werk war
Schreibtechnisch: Vieles, aber ich fürchte, das würde jetzt hier jeden Rahmen sprengen



Buchsatz - das ist mir übrigens auch ein Rätsel! Eine Kunst für sich, denke ich. Deine Bücher gehören ja zusammen, obwohl sie in sich abgeschlossen sind. War es dir wichtig, dass die Cover zusammenpassen?

Chris: Ja, sie sollten sich schon ähneln, damit man irgendeinen Zusammenhang herstellen kann, aber sie sollten sich nicht zu ähnlich sein, damit die Leute nicht denken, das wäre eine Reihe Das war also nicht so leicht. Letztendlich haben mein Designer Alexander Kopainski und ich es so abgemacht, dass wieder die Silhouette einer Frau zu sehen ist, außerdem Funken, die das ganze magisch erscheinen lassen. Auf dem ersten Cover waren es helle Punkte, wie so eine Art Glühwürmchen, auf dem zweiten Cover Feuerfunken.



War von Anfang an geplant, dass die Titel so ähnlich klingen? "Der Schatten in mir" und "Das Feuer in mir" - da sehe ich Parallelen

Chris: Nein, war es nicht. Um ehrlich zu sein, bin ich mir sogar heute noch unsicher, ob ich den Titel nicht doch komplett anders hätte wählen sollen



So sieht man zumindest gleich, dass die Bücher zusammen gehören Wie hängen die beiden Geschichten eigentlich zusammen?

Chris: Sie spielen in derselben Welt, allerdings spielt das Feuer 6 Jahre später als der Schatten. Wie du schon gesagt hast, sind beide Bücher in sich abgeschlossen. Man kann beide komplett unabhängig voneinander lesen, und es ist auch nicht so, dass sie thematisch aufeinander aufgebaut sind. Vereinzelt tauchen aber Elemente in beiden Büchern auf, das sind dann quasi kleine Gimmicks für diejenigen, die beide Bücher lesen


Wenn ihr die Fragen zu Christians Büchern und seine Antworten darauf auch lesen wollt, dann bitte einmal *hier entlang*

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